Die Feuerwehren wie wir sie heute kennen, wurde in Pollitz 1930 gegründet,
aber erst am 3. Juni 1931 durch den Osterburger Kreisbrandmeister Günther
in Pollitz abgenommen und dadurch offiziell in Dienst gestellt (VS vom
27. August 1999).
Auch schon in den Dreißigern des 20. Jahrhundert wurden regelmäßige
Dienstabende abge-halten, immer abwechselnd im Gasthaus Schröter oder
Rosch.
Dienstbuchaufzeichnungen der FFW Pollitz von 1935 - 1944 im Anhang.
Obwohl das Gründungsdatum nicht genau feststeht, feierten die Pollitzer
am 26.05.1935 den 5. Gründungstag ihrer Wehr bei Kamerad Rosch (auch
Gaststättenbetreiber) unter Beteiligung von Deutsch, Gr. Wanzer und
Wahrenberg. Am 12. Juni 1955 feierten die Pollitzer das 25. Jubiläum
ihrer Freiwilligen Feuerwehr.
Am großen Festumzug, angeführt von einer Kapelle, nahmen auch Feuerwehren
der Nach-bargemeinden teil. Viele Gäste und Besucher säumten die Straßen
und schauten anschließend dem bunten Treiben zu.
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Zu DDR- Zeiten war die Feuerwehr in den Orten sehr präsent.
Sie begleiteten z. B. die Fa-ckelumzüge durch`s Dorf, brannten Maifeuer
ab und nahmen in ihren Uniformen Aufstellung zur Maikundgebung, wo Bürgermeister
oder Gastredner eine Ansprache hielten. Sie führten jährliche Brandschutzkontrollen
in Privathaushalten, gesellschaftlichen Einrichtungen und Betrieben
durch um Gefahrenquellen- und -stellen rechtzeitig feststellen und be-seitigen
zu können. Festgestellte Mängel mussten innerhalb von 14 Tagen beseitigt
werden, es erfolgte eine Nachkontrolle.
Besonders gründlich wurden Erntekomplexe, Getreidelagerstätten und Lagerstätten
von Heu und Stroh kontrolliert. Jährlich gab es eine Schrottsammlung,
Bäume in der Gemeinde wurden entästet und beschnit-ten und die Löschwasserentnahmestellen
kontrolliert.
Eine willkommene Abwechslung vom Alltag waren und sind noch heute die
Feuerwehraus-scheide unter den Feuerwehren, wo im Vorfeld tüchtig geübt
wird, um einen Pokal mit nach Hause zu bringen und damit die schon ansehnliche
Sammlung zu vervollständigen.
In einer Aufstellung vom 07.11.1983 war zu lesen, dass es nicht nur
Kameraden, sondern auch 8 Kameradinnen in der Pollitzer Wehr gab. Sie
hießen: Ursula Lange, Gerda Gyhra, Brigitte Kühn, Hannelore Schaack,
Karin Ringer, Christina Carben, Kerstin Kühn und Corina Engels.
In den Achtzigern des 20. Jahrhundert bestand die Pollitzer Feuerwehrtruppe
aus 23 bis 28 Kameraden, davon 6 bis 12 weibliche Personen. Über Jahre
nahm bei der Freiwilligen Feuerwehr alles seinen gewohnten Lauf. Dazu
zählen die regelmäßigen Dienstabende, Kontrollen und Schulungen jeglicher
Art, eben alles was die Feuerwehr ausmacht.
Die politischen Wende 1989, brachte auch für die Feuerwehr eine Wen-de
und außerdem war die Führungsabgabe von Wehrleiter Wolfgang Bolte (seit
1976) 1989 nach so vielen Jahren sehr schmerzlich. Hinzu kam die neue
Arbeitsmarksituation.
Viele Kameraden zogen der Arbeit hinterher, ein anderer Teil kam nur
an den Wochenenden nach Hause und andere waren Pendler, fuhren und kamen
im Dunklen. Im Fall eines Brandes, wäre die FFw nicht in der Lage gewesen,
auszurücken. Das Problem Feuerwehr musste gelöst werden.
Aus diesem Grund waren alle Einwohner am 22.April 1994 zu einer stattfindenden
Einwohnerversammlung eingeladen. Noch am gleichen Abend fand man eine
Lösung, Wehrleiter wurde Arno Lange, zum Stell-vertreter wurden Heiko
Schröder, Klaus Kadler ebenfalls Pollitzer und Jörg Kienert aus Scharpenhufe.
Zu den etwa 10 neu gewonnen Kameraden sollte auch eine Frauenlöschgruppe
aufgebaut werden, um im Notfall zu jeder Zeit einsatzbereit zu sein.
Einige Rentner und Vorruheständler erklärten sich ebenfalls bereit mitzumachen.
Dem neuen Team wurde der Neuanfang leicht gemacht, denn der Bürgermeister
konnte verkünden, dass dem schon lange gestellten Antrag, Anschaffung
eines neuen Feuerwehrautos mit Fördermitteln für 1994 entsprochen wurde.
Die Übergabe des neuen Feuerwehrautos erfolgte durch Kreisbrandmeister
Bolle und Bür-germeister Horst Sandmann im Rahmen eines, eigens hierfür
organisierten Festes am 13. August 1994. Eine zusätzliche Überraschung
für die Kameraden war die neue Ausrüstung, bestehend aus Jacke, Hose,
Stiefel, Helm und Koppel. Ein anschließender Festumzug durch den Ort
präsentierte alte und neue Feuerwehrtechnik. Ihre Funktionstüchtigkeit
wurde bei den Wettkämpfen und Spielen im Anschluss bewiesen. Ein Tanzabend
in der Dorfscheune ließ dieses großartige Fest ausklingen. Am 16. Mai
1995 wurde das Jubiläum "65 Jahre Feuerwehr Pollitz" festlich begangen.
Alles war auf den Beinen, lauschte der Ansprache, wobei die Gründung
einer Jugendfeuerwehr bekanntgegeben wurde und begleitete den Festumzug.
Auf dem Festplatz wurden Wettkämpfe mit anschließender Siegerehrung
ausgetragen. Spiel, Sport, eben ein buntes Treiben gab es für jedermann.
Für's leibliche Wohl war auch gesorgt. Beim nächsten feierlichen Anlass,
17. August 1996, war die Bevölkerung, zum "Tag der of-fenen Tür" eingeladen.
Die Pollitzer Wehr stellte ihr um- und ausgebautes Feuerwehrhaus vor.
Nach dem Festumzug fanden die Feuerwehrwettkämpfe unter den Wehren der
Nachbar-gemeinden statt, um die Besten zu ermitteln. Kinderbelustigung,
gute Versorgung der Teil-nehmer und Gäste und eine Disco- Veranstaltung
waren auch organisiert.
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70. Jahre Freiwillige Feuerwehr Pollitz feierten die Pollitzer und
Scharpenhufer am 17.Juni 2000.
Wie bei den anderen Festen auch, gab es einen Umzug, Wettkämpfe mit
Siegerehrung, Beför-derungen von Kameraden und die Verabschiedung von
Wehrleiter Arno Lange in den Ruhe-stand. Bei dieser Veranstaltung wurde
ein kurzer Abriss seiner langjährigen Tätigkeit und Aufgabenbereiche,
als Hauptfeuerwehrmann, Brandmeister und Zentralkommandoleiter ge-geben.
Dieses hatte er sich durch das Besuchen von Lehrgängen und Weiterbildungsmaßnah-men
erarbeitet. An diesem Tag, 17. Juni 2000, trat Arno Lange das letzte
Mal als Wehrleiter vor seine Kameraden. Seine Verdienste wurden gewürdigt,
indem er zum Abschluss nach dem Silbernen, auch noch das Goldene Brandschutzehrenabzeichen
am Bande, eine der höchsten Feuerwehr - Auszeichnungen vom Innenminister
Manfred Püchel an seine Uniform gesteckt bekam.
Ein buntes Programm aus Sport, Spiel, Spaß und einer gut organisierten
Versorgung und reichhaltigem Angebot trug zur guten Stimmung bei. Das
gemütliche Beisammensein in der "Scheune" dauerte von 20.00 Uhr bis
in die Morgenstunden des darauf folgenden Tages. Die Pollitzer Kameraden
und Kameradinnen waren und sind stets bemüht, auf dem neusten Stand
zu bleiben. Aus diesem Grund nehmen Einzelpersonen oder Gruppen an Schulungen
und Ausbildungsangeboten teil, wie z.B. beim Thema "Eisrettung" am 23.Januar
2010 in Wahrenberg. Vertreten waren die Feuerwehren Wahrenberg und die
der Ortsteile der Gemeinde "Aland". Sie scheuten weder Kälte um minus
10°C, noch Wind und Schnee bei ihrem Training, in Eis eingebrochene
Personen zu retten. Hierbei kamen Leinen, Leitern und ein Boot zum Einsatz.
Vor Ort waren außerdem auch Mitglieder der Wasserwacht Wittenberge,
die den Kameraden Maßnahmen der Ersten Hilfe von unterkühlten Personen
vermittelten. Zum Aufwärmen wur-de zwischendurch warmer Tee gereicht,
aber die Auswertung dieses Tages erfolgte dann im beheizten Gerätehaus.
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80 Jahre Feuerwehr hieß es am 5. Juni 2010 in Pollitz. Aus gegebenem
Anlass wurde der Feuerwehrausscheid der Wehren an diesem Tag in Pollitz
durchgeführt. Hitze und Sonne pur ließ die Kameradinnen und Kameraden
unter ihrer Schutz-kleidung zusätzlich heftig ins Schwitzen kommen. Wie
sagt man: "Nach der Arbeit kommt das Vergnügen", so war es auch dieses
Mal. Zu einer zweiten Feier hatten die Kameraden am 07. August 2010 Gäste
und Kamera-den/innen aus den Nachbargemeinden, Kreisbrandmeister Dieter
Bolle, Bürgermeister Hil-debrandt und auch Pollitzer ins "Haus der Begegnung"
eingeladen. Nach dem offiziellen Teil mit Ansprache, Reden, Lichtbildervortrag
und Festessen, ging es zur Tanzveranstaltung in die Scheune. Die Pollitzer
Jugendwehr (die 10 - 16 jährigen) folgte der Einladung von Verbandsgemeinde-jugendwart
Olaf Günther am 11. September 2010. Sie nahmen an einen Abschlussmarsch
in Neukirchen teil. Organisiert und aufgebaut waren 12 Stationen, an denen
Können, Wissen und Geschicklichkeit gefragt waren. Selbst die Polizei
betreute eine Station und stellte Fragen zu Verkehrszeichen und Vorfahrt.
Am Ende konnten die Pollitzer den Wanderpokal mit nach Hause nehmen, sie
hatten von 120 möglichen, 101 Punkte erreicht. Auch in Zukunft werden
die Kameradinnen und Kameraden die schon zur Tradition gewor-denen Festlichkeiten
organisieren oder anderen Organisatoren zur Seite stehen. Bei der Jahreshauptversammlung
der Pollitzer Freiwilligen Feuerwehr im März 2012 wurde über die Gründung
einer Kinderfeuerwehr gesprochen. Zur Zeit gibt es 19 aktive Kameraden,
16 Alters- und Ehrenmitglieder sowie 10 aktive Mäd-chen in der Jugendwehr.
Die Zusammenarbeit mit den Wehren der Nachbargemeinden funk-tioniert gut
und durchaus positiv zu bewerten. Im letzten Jahr wurden sie zu 3 leichten
Brän-den und technischen Hilfeleistungen gerufen. Verantwortliche sind
der Ortswehrleiter Michael Rausch und Norman Schulze als Stellvertre-ter.
Außerdem ist Kamerad Schulze der Pollitzer Jugendwart und Stellvertreter
des Verbands-gemeindewehrleiters. |